Familie Dings: Ein Leben für und mit dem MSV Duisburg
ZEBRA-MAGAZIN Nr. 5 vom 22.10.2000
Wenn man die Wohnung der Familie Dings in Wanheim betritt sieht man direkt was das tägliche Leben mitbestimmt: Der MSV Duisburg. Einige Plüschzebras auf der Couch, eine stolze Pin-Sammlung an der Wand und der Keller ist voller Zebra- Statistiken. "Der Verein gehört praktisch zur Familie", so Klaus Dings, der schon seit 1970 begeisterter MSV- Anhänger ist. "Meine Frau Claudia habe ich bei einem Auswärtsspiel kennen gelernt. Es war der 24. März 1984 und der MSV musste beim BV 08 Lüttringhausen antreten", kann sich der 39-jährige Betriebsschlosser noch genau an den wohl wichtigsten Tag in seinem Leben erinnern.
Genau ein Jahr später sollte es dann soweit sein. Claudia und Klaus gaben sich das Ja- Wort. "Eigentlich wollten wir auch am 24. März 1985 heiraten, doch da spielte ja der MSV und so entschlossen wir uns die Hochzeit vorzuverlegen", so die 34- jährige Claudia, die in ihre Freizeit gerne liest und außerdem noch Handball-Fan ist. Die beiden Töchter Jessica (14) und Vanessa (11) haben sich Handball als ihren Sport ausgesucht. "Jessi" spielte schon seit Jahren, derzeit beim Oberligisten VfL Rheinhausen. Begonnen hat sie wie ihre Schwester beim TV Wanheimerort .Ihr größtes Hobby neben Handball ist der MSV. Zusammen mit ihren Freundinnen besucht sie so oft wie es nur geht das Training der Profimannschaft. "Es macht einfach Spaß beim Training zu sein. Mein Lieblingsspieler ist Thomas "Puma" Hoersen."
Vanessa spielt bei der GSG Duisburg Handball, auch sie ist seit zwei Jahren MSV- Fan und besitzt ebenso wie "Jessi" eine Dauerkarte.
Für Claudia und Klaus gibt es schon mal kleinere logistische Probleme, wenn ihre beiden Töchter gleichzeitig Training bzw. Meisterschaftsspiele absolvieren. "Wir sind ein gut funktionierendes Taxiunternehmen", schmunzelt Mutter Claudia, die nur durch Zufall zum MSV kam: Mit 15 Jahren sollte Claudia eigentlich Samstags zur Schule fahren. Doch im Bus traf sie ihren älteren Cousin, der gerade auf dem Weg zum MSV- Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV war. Spontan entschloss die heutige Mutter die Penne nicht zu besuchen und statt dessen den Bus Richtung Reeperbahn zu nehmen. Einer Freundin trug sie auf Claudias Mutter bescheid zu sagen, dass sie erst einen Tag später nach Hause kommen würde. "Das Match verlor der MSV mit 1:7, doch diese Tour werde ich nie vergessen", erklärt Claudia.
Natürlich war Familie Dings auch beim Pokalfinale 1998 in Berlin: Es war das Highlight, wir verloren zwar, doch gefeiert haben wir trotzdem", sind sich die "Vier" einig.
Doch neben diversen Motorradreisen kreuz und quer durch ganz Europa (Freundschaftsspiele, UI-Cup) bauten sie mit Hilfe von ehrenamtlichen Gleichgesinnten den ersten Fanshop der Zebras auf. 1986 wurde hinter der Haupttribüne auf einem Tapeziertisch (!) die ersten Fanartikel, wie z.B. Kugelschreiber verkauft. Später dann wurde auf dem Viehtransporter von MSV-Urgestein Werner Ricken die Ware an den Mann gebracht. "Das waren schöne Zeiten", erinnern sich die Dings an diesen Abschnitt in ihrem Leben. Hoffentlich kehrt das Glück wieder zurück an die Wedau.